Ein Löffel Trauer, ein Samen des Werdens
- Vie

- Sep 13
- 4 min read

Kapitel Eins
Weißt du, der schwerste Teil daran, die Kontrolle über das loszulassen, was dich zurückhält, das ist kein poetischer Moment. Es ist übelmachend. Eine Tiefe, wie ich sie nirgendwo sonst erlebe.
Es ist, als würde man tausend Gedanken auf einmal einatmen. Ein Gewitter aus Blitz und Donner im Blutkreislauf. Jeder Lichtblitz der Klarheit gefolgt von donnerndem Zweifel. Jeder Atemzug: scharf, unberechenbar, elektrisch.
Dieser Moment, wenn du endlich stehst, Serotonin schießt wie Feuer durch dich, und stürzt dann ebenso schnell wieder ab. Das ist die Nadelspitze der Transformation. Der Fall.
Kontrolle loslassen bedeutet nicht, nach oben zu schweben. Es bedeutet, sich sinken zu lassen in das Fundament, das du so lange gemieden hast, in die Emotionen, das Chaos, die Trauer, die du geschaukelt hast wie ein Déjà-vu, aber nie wirklich erinnert hast.
Es geht darum, das Bewusstsein langsam zuzulassen, wie eine bittere Pille der Wahrheit, denn am Anfang schmecken beide gleich.
Und dann beginnt es: Verantwortung. Den Dämon seinen Weg durch deine Adern ziehen lassen. Den Schmerz zulassen. Weil nur dann, mit der Zeit, neue Gewohnheiten geboren werden können. Selbstgemacht. Herzverankert. Gegenwärtig.
Nicht im Rückblick leben, nicht auf die verstaubte Geschichte eines Lebens starren, das zwar gelebt, aber nie wirklich gefühlt wurde.
Versteh mich nicht falsch, Emotionen sind nicht universell. Sie erscheinen nicht bei jedem gleich. So viele Menschen versuchen, ihre Gefühle zu benennen, ohne ihren Ursprung zu verstehen.
Aber wie auch? Wenn ein Teil deiner Zunge das Kleingedruckte verloren hat, den Teil, der Wahrheit spricht, nicht Lärm, wie willst du ein Gefühl übersetzen,wenn die Harmonie in Bewegung verloren ging?
Deshalb müssen wir journalen, durch Hand oder Vision. Nicht, weil es gerade angesagt ist. Sondern weil Schreiben zur Landkarte wird, zum Ursprung der Emotionen unter der Oberfläche.
Schreiben offenbart das erste Gefühl. Das wahre. Die versteckte Blume unter dem Schrei.
Der Mythos der Motivation

„Mindset.“Ein Wort, das in Highlight-Reels herumgeworfen wird. Aber Mindset ist kein Funke, es ist eine Konstruktion der Seele.
Du kannst für 30 Sekunden gehypt sein. Durch ein Video. Ein Zitat. Einen Film. Ein Buch.
Und für einen Moment rennst du los, jagst eine inspirierte Identität, als wäre sie deine. Aber sie ist nicht ganz. Sie ist geliehen. Gefälscht.
Denn solange du nicht in deine eigene Geschichte eintauchst,solange deine Motivation nicht im Herzen verankert ist, wird die Identität, die du trägst, unter Druck zerfallen.
Für mich?
Emotionen sind keine Accessoires.Sie sind meine Funktionalität.Sie sind der Code, der mich menschlich macht.
Sie umarmen. Sie helfen. Sie lieben .Sie zerbrechen. Sie atmen. Aber wenn sie falsch geladen sind, richten sie Schaden an.
Und wenn du sie ignorierst, wenn du sie nicht an deinen Tisch einlädst, hast du nicht wirklich gelebt.
Das Schachspiel des Mindsets

Ist das Mindset nicht das Yin?
Dann sind die Emotionen das Yang. Beide drehen sich wie Galaxien in unserer Brust. Einer still, einer laut.Einer fokussiert, einer fühlend.
Fehler existieren in beiden. Und der Schaden? Die Schönheit? Das variiert, von Seele zu Seele,von Form, Haut, Geschichte, von Kultur, Glaube, Stimme.
Es gibt so viel zu entwirren. So viele Gewichte, die dir gegeben wurden,die nicht deine sind.
Also würdest du mir zustimmen,dass Journaling nicht nur hilfreich,sondern notwendig ist?
Jedes geschriebene Wort, ein gelöster Knoten. Jeder Satz, eine freigeschaltete Möglichkeit.
Das ist der Anfang, nicht das Ende
Jetzt spricht das Mindset.
Jetzt drängt es, etwas entstehen zu lassen. Einen Samen zu pflanzen. Einen einzigen Gedanken in deinem Kopf zu setzen, der vielleicht zu einem Wald des Wandels heranwächst.
Das hier ist mein Schachspiel der Manipulation, nicht um dich zu kontrollieren, sondern um dich zu erwecken.
Um dich durch eine Geschichte, so einfach, dass sie fast wie Fantasie wirkt, zurück zu deiner eigenen Stimme zu führen.
Aber genau da beginnt wahre Transformation: In der Vorstellungskraft.
Und wenn in dir etwas aufgeleuchtet hat, lass es nicht verblassen.
Lies diese Worte wieder.Und wieder. So oft du musst, bis sie sich nicht mehr wie meine, sondern wie deine eigenen anfühlen.
Mach Sprachnachrichten daraus. Flüstere sie in deinem eigenen Ton. Verankere sie in deinem Herzen.Bis sie zu Gewohnheiten werden. Zu Glaubenssätzen. Zu Mut.
Bis der Schmerz nicht mehr Kette ist, sondern Tür, durch die du gegangen bist, um dich selbst zu finden.
Die Trauer, die neben mir geht

Ich weiß, ich weiß, mein Schreiben geht in tausend Richtungen. Aber nur, weil ich in tausend Schichten fühle. Ich tauche tief. In vergangene Echos. In gegenwärtiges Chaos. In jede Emotion, die je eine Spur hinterlassen hat.
Ich erinnere mich. Ich erlaube mir, mich zu erinnern.
Denn wie sonst sollen wir loslassen?
Du kannst Trauer nicht wie eine Kiste auf dem Dachboden wegsperren. Trauer ist kein Moment. Trauer ist ein Ort.
Und ich? Ich besuche diesen Ort. Nicht aus Strafe. Sondern aus Erinnerung.
Um den Sturm zu ehren und zu lernen, mit ihm zu gehen, nicht hinter ihm her.
Meine Trauer? Sie ist keine Traurigkeit.
Sie ist meine Stärke. Sie ist mein Entschluss zu fühlen. Zu schmerzen, ohne zu Stein zu werden.
Meine Trauer ist in Fesseln, aber auch in Schlüsseln. Sie ist der Beginn von Liebe, von Erinnerung, von Bedeutung.
Trauer und Mindset. Emotion und Logik. Yin und Yang. Zwei Seiten derselben Umlaufbahn.
Wenn sie ausgerichtet sind, bewegen wir uns wie Planeten in Harmonie.
Wenn nicht, drehen wir durch.
Also hier mein Angebot an dich: Nimm einen Löffel Journaling deiner Emotionen, und einen Löffel neue Identität.
Mach daraus ein Ritual.Mach daraus ein Selbst.
Bau dir ein Leben, das aus Wahrheit wächst, nicht aus Vermeidung.
xoxoVie
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